Sonntag, 30. September 2012

Etappe 6

Entschuldigt, dass ihr erst heute zu lesen bekommt, gestern war ein verdammt langer Tag, mit leerem Handy am Ende - und heute war es auch so aufregend, dass ich erst jetzt dazu komme es abzuschicken.
Aber lest selbst:
Heute sind wir etwas früher aufgestanden, um halb sieben klingelte der Wecker. Erstaunlicher Weise hatten alle gute Laune. Andere Pilger standen mit auf, wir packten die Sachen in die Rucksäcke und die eine Gruppe machte sich um halb acht auf den Weg. Es war ein toller Morgen, wir kauften Croissants, füllten noch im Dunkeln am ersten Brunnen unsere Wasserflaschen und machten uns mit dem beginnenden Tag auf den Weg. Nach ca sieben Kilometern hatte ich (Mirjam, für die, die das noch nicht wissen, wer hier schreibt) ein Erbarmen mit dem Rest und wir machten eine Pause und frühstückten. Auch dieser Abschnitt des Weges gestaltete sich wieder sehr schön, Wald, Wiesen und alte Dörfer wechselten sich ab. Nach einem gefühlt sehr langem Anstieg und Abstieg kehren wir in Calle ein, Trinkpause. Die andere Wandergruppe machte auch Rast, allerdings ohne Einkehr, sie haben gesungen! Dank der textsicheren Svenja fast eine Stunde! Es geht weiter, es wird warm und der Weg zieht sich.... Laut Reiseführer soll man in Santa Irene gut Rast machen können. Also nochmal einen starken Anstieg - und eine Enttäuschung: entgegen den Erwartungen lagen drei Restaurants an der Hauptstraße, das war's. Wir machten trotzdem Rast, wir hatten Hunger. Danach sollten es eigentlich nur noch 3 Kilometer sein. Leider bekamen wir einen Anruf von Frau Bothe, dass die Herberge erst ein Dorf später ist. Leider stand nirgends wie weit das nächste Dorf entfernt ist und es wurde mit jedem Schritt schwerer zu motivieren. Endlich, abseits vom Camino, trafen wir in der Herberge ein. Eine sehr schöne Herberge, mit schönem Hinterhof, Waschplatz und Sitzgelegenheit. Die Stimmung ist gut, es wurde geduscht, die Sonne genossen, Füße massiert, gespielt. Und dann passierte es: unser kleiner Falke Max fiel von einer Mauer - und brach sich den Arm!
Die Aufregung war groß, wir brachten die anderen Kinder erst einmal in unser großes Zimmer und warteten bis der Arzt kam. Max fuhr mit Rita ins Krankenhaus und die anderen gingen etwas essen. Die Aufregung war groß, im Restaurant lief aber auch Fernsehen, was manche Kinder ablenkte. Nach leckerem Essen gingen wir in die Herberge, konnten die Kinder beruhigen, dass Max zwar über Nacht im Krankenhaus bleibt (mit Claudia, z Übersetzen), es ihm aber gut geht.
Es war schnell Ruhe (einige waren ja aber auch schon beim Essen eingeschlafen) wir Großen unterhielten uns noch über den Tag, gegen halb eins kam Rita aus dem Krankenhaus.
Ein aufregender Tag ging zu Ende.
Die Fotos:
Morgenstimmung beim Losgehen; schöne Wanderung; es ist heiß; hm Croissants; müde....

Samstag, 29. September 2012

Etappe 5

Sieben Uhr - aufstehen!
Es ist eine müde Stimmung im Mädchenzimmer, da muss erstmal Musik angemacht werden, zum wachwerden. Die Sonne geht langsam auf und auch wir werden munter.
Und wir gratulieren Hasi und senden herzliche Grüße nach Hamburg - heute ist nämlich sein Hochzeitstag!!!!!
In der Herberge gibt es kein Frühstück, so dass wir unterwegs frühstücken müssen. Die erste Wandergruppe beschließt sich ein Croissant auf die Hand zu holen und gleich zu starten. Heute stehen 15 Kilometer auf dem Plan. Die zweite Gruppe geht noch frühstücken, packt dann die ganzen Sachen zu Rainer in den Bus und startet fünf Kilometer später.
Es ist ein Tag, den wir in einer schönen Landschaft verbringen, mit kleinen Wäldern, Flüssen, Feldern, aber auch mit vielen kleinen Vorkommnissen.
Ein Zwischenstopp für die Windelübergabe von einer zur nächsten Gruppe musste organisiert werden, es gab einen Platten an Simons Auto, es gab kaputte Knie durch einen Sturz - allerdings beim Toben, nicht beim Wandern - es gab neue Blasen an den Füßen, es gab Krämpfe in den Füßen, es gab umgeknickte Füße, es gibt neue Freundschaften - und damit verbunden glückliche (und verliebte) Kinder, aber auch todtraurige Kinder.
Auf den letzten Kilometern trafen die beiden Gruppen zusammen und es war ein sehr schönes Wandern.
Die Herberge wurde erreicht, wir bestückten den Rucksack wieder mit Wechselwäsche, bezogen die Betten, duschten, - jedenfalls wer wollte - die Kinder bekamen Fußmassagen und dann versammelten wir uns im Gruppenraum. Wir sangen gemeinsam das 'Ultreia' - Lied, das werden wir morgen auch brauchen. (es steht die Strecke von Arzua nach Rua an - 19 Kilometer!)
Eigentlich wollten wir in der Herberge auch etwas kochen, so war der Plan, die Herberge hatte aber leider nur eine Kochplatte zur Verfügung. Also mussten wir doch wieder essen gehen.
Das war garnicht so einfach, nach der Siesta machen viele Restaurants erst um halb acht wieder auf.
Es war lecker und reichlich und als alle satt waren ging es nach Hause und direkt ins Bett. Erstaunlicher weise ohne wirkliches Murren....
Wir Großen setzten uns zusammen um den morgigen Tag zu besprechen und auch leider schon über die Rückreise zu reden. Nur noch zwei Tage wandern, dann sind wir schon in Santiago......
Und nun lieg ich wieder im großen Schlafsaal und lauschen den Geräuschen der Schlafenden.
Morgen stehen wir um halb sieben auf, damit wir trotz der langen Strecke einigermaßen früh in der Herberge ankommen.

Freitag, 28. September 2012

4 Etappe

Hola!
Das war noch ein schöner Tag....!
Um sieben Uhr wurden wir wieder geweckt. Jeder kümmerte sich um seine Gruppe. Da wir schon Frühstück bestellt hatten haben wir alle in der Herberge gefrühstückt, kurz vor halb neun sind wir dann tatsächlich los: Lasse, Pamela, Jasmin, Emily, Leo, Laura, Simon, Ute, Tobi, ich - Mirjam und Linchen. Wer ist Linchen?
Leos Dalmatiner (zum Glück nur als Stofftier, Hunde sind hier in den meisten Herbergen nämlich nicht erlaubt), der sich einfach in Leo's Rucksack geschlichen hat.
Der Rest wurde drei Kilometer weiter vom Bus abgesetzt. Es war ein wunderschöner Tag, anfangs noch kühl, aber die Sonne setzte sich durch.
Durch das kleine Dorf San Xulian ging es durch eine schöne Landschaft, mit Eukalyptuswälder und weite, hügelige Felder. Melide war unser Zielort, der Weg dahin auf den letzten Kilometern sehr schleppend. Dann trafen wir in unserer Herberge zusammen. Die Stimmung war gut, auch die zweite Gruppe war sehr vergnügt (zwei Kilometer nach Palas de Rei in San Xulian gestartet), es musste garnicht so viel motiviert werden.
Als alle geduscht und umgezogen waren gingen wir los in eine Pulperia! - Tintenfisch stand auf der Karte.
Dort trafen wir auch auf andere Pulger, die wir schon auf dem Weg getroffen haben. Auch hier stießen wir auf großes Interesse und unser Blog wurde notiert um uns weiter zu folgen.
Hier muss ich mich auch einmal für die zahlreichen Mails und noch mehr Klicks auf unseren Blog bedanken (zur Zeit sind wir bei 5000, das ist der Hammer!) Wir haben Halbzeit, heute ist Bergfest und auch der ein oder andere, der eigentlich nur nach Hause möchte, stellt fest, dass die Hälfte schon rum ist und es sehr schnell ging. (wie immer, wenn es einem gut geht!
Es gab also leckeren Pulpo - aber auch Pommes und Fleisch; und eine ernste Gesprächsrunde zwischen den Großen.
So gut die Reise im Vorwege geplant wurde (an dieser Stelle ein dickes Lob an Tobi, wir wären ohne ihn nicht hier - und das wäre für alle sehr schade!), es gibt doch täglich immer Dinge die neu besprochen werden müssen.
In zwei Gruppen ging es nach Hsuse, zuerst die, die schon müde waren und direkt ins Bett wollten. Die zweite Gruppe blieb noch ein bisschen Restaurant und unterhielt sich.
Nun liegen wir alle in unseren Betten und freuen uns auf einen weiteren schönen Tag! Das Wetter soll angeblich so bleiben - das wäre schön!

Donnerstag, 27. September 2012

Etappe 3

Wieder wurden wir um sieben Uhr unsanft durch das Deckenlicht geweckt, allerdings dieses Mal nicht von Hasi, sondern von der Herberge.
Bis wir so aus den Betten kamen machten sich die ersten Pilger schon zehn Minuten später auf den Weg. Hasi kümmerte sich um die restliche Wäsche, damit wir alles trocken mitbekommen. Freundlich wurde er von zwei Pilger verabschiedet: by by, loundry-man! Ich glaube es gab den einen oder anderen, der gerne einen Hasi dabei gehabt hätte....
Um halb neun gab es Frühstück, draußen dämmerte es gerade und es war kalt und neblig; es versprach ein schöner Tag zu werden. Bis wir dann alle motiviert haben - Max zum Beispiel las noch das neue Testament - und die Schlafsäcke etc verstaut hatten, war es doch halb elf, bis es losging. Außerdem mussten noch verschiedene Sonnenhüte gesucht werden.....
Sean machte heute einen Tag Pause und unterstützte Hasi in seiner Arbeit, die Füße schmerzten, zu viele Blasen. Nathalie ging ohne Rucksack, sie hatte solche Rückenschmerzen, dass sie bei jeder Berührung zusammen zuckte.
Ansonsten ging es uns gut und wir gingen frohen Mutes los. Nach ca 10 Minuten Weg machten wir aber schon den ersten Stopp: Jacken ausziehen und eincremen! Schon jetzt war es warm und der Himmel blau.
Es war ein schönes Stück vom Weg, weite, hügelige Landschaften, süße Dörfer und viele nette Pilger. Wir werden auf der Strecke viel gefragt, bewundert und motiviert.
Als mich einer fragte wo wir herkämen etc erzählte er mir, dass er ein Stück weiter hinten schon einen Kollegen getroffen hätte, der dabei war ein auf den Boden sitzendes Kind zu motivieren. Er habe das Kind gefragt ob es müde sei und bekam als Antwort: Nein, ich bin bockig!
Da konnte es sich nur um Tobi und Maxi handeln!
Man trifft sich unterwegs in den Bars, macht gemeinsam Rast, genießt das Wetter, das Land und die Stimmung. Aber der Weg zieht sich auch ganz schön hin. Die Füße wollen nicht mehr, der Rücken tut weh und abgesehen von unserer Spitzentruppe Lasse, Laura, Jasmin und Nico müssen wir ganz schön arbeiten um die Kinder bei Laune zu halten. Oder auch zu motivieren, dass sie sich nicht einfach hinsetzten und nicht weitergehen....
In Palas de Rei treffen wir aufeinander, geben gemeinsam in die Kirche, wo wir auch wieder einen der begehrten Stempel bekommen.
Endlich in der Herberge angekommen, nachdem wir uns noch auf den letzten Metern verlaufen haben (und das obwohl die gelben Pfeile eigentlich nicht wirklich zu übersehen sind), werden wir von Sean und Hasi fröhlich begrüßt. Die Zimmer werden bezogen, es ist ein bisschen freie Zeit, die genutzt wird um in der Herberge ein bisschen spanisches Fernsehen zu gucken oder dringende Dinge einzukaufen: z. B. Nylonstrümpfe, damit die Blasen nicht so scheuern, ein Taschenmesser für mich (ich hatte meins vergessen) oder Haartönung für Pamela....
Diese musste dann auch gleich noch aufgetragen werden. Der Rest machte sich schon mal auf zum Essen.
In einem Restaurant spiesen wir lecker zu Abend - mit Vor- und Nachspeise. Währenddessen überlegten wir und, wie wir morgen die Strecke von 15 km gestalten sollten. Wir entschieden uns uns von Anfang an in drei Gruppen zu teilen. Mal sehen ob das gut ist.
Es war wieder ein sehr schöner Tag, der Vorfreude auf morgen macht. Zumal das Wetter so schön bleiben soll.
Zu den Fotos kann ich deshalb auch nur sagen: ein gelungener Tag!

Mittwoch, 26. September 2012

Etappe 2

Wir sind losgegangen gegen elf Uhr, eigentlich zu spät, da wir von gestern aber noch so viel nasse Wäsche hatten, die wir sortieren mussten ging es nicht schneller.
Es gab zum Frühstück wieder Toast mit Butter und Marmelade oder ein Schokocroissant. Man gewöhnt sich langsam daran.
Nach dem Frühstück haben wir also die Wäsche sortiert, stiegen in unsere nassen Wanderschuhe und brachten die Schlafsäcke zum Bus. Bereits nach den ersten 100 Meter kam von Max Hauser die Ansage: ich kann nicht mehr!
Na, das kann ja ein heiterer Tag werden. Wir versammelten uns vor der Herberge, die Pilgerausweise wurden gestempelt und los ging's. Das Wetter gut, bewölkt, aber mit einem Stück blauem Himmel zwischendurch. Gleich nach der ersten Kurve kam uns eine Kuhherde auf der Straße entgegen. Ansonsten trafen wir nur viele Pilger. Wir hatten fünf Kilometer vor uns bis zum ersten Stopp in Portomarin. Eine schöne Strecke, sehr beeindrucken das letzte Stück über eine ganz schön hohe Brücke und mit 46 Stufen hinauf zur Stadt. Es gab eine kurze Trinkpause, Stempel und weiter ging es nach Gonzar. Diese sieben Kilometer zogen sich gaanz schön hin..... Das Wetter wurde immer schöner, mal ein wirklich kurzer Nieselschauer, ansonsten machte sich immer mehr die Sonne breit. Vorne weg die schnelle Truppe mit Lasse, Laura, Pamela und Leo. Hinten Maxi. Dazwischen mischt es sich nach Lust und Kraft. Nach vielen Überredungskünsten bei dem einen oder der anderen, mit einigen Schmerzen im Rücken und den ersten Blasen, aber auch mit hochmotivierten Kindern (Niclas, für mich warst du heute das Kind des Tages) erreichten wir Gonzar und stärkten uns. Eine kleine Delegation ist danach noch fünf Kilometer weiter gewandert, bis nach Ventas de Naron.
Und gerade als wir zur Straße hochkamen kam auch der Bus, um uns einzusammeln, nachdem er die anderen in Gonzar eingesammelt hatte. Heute war es nämlich so, dass unsere Herberge in Portomarin ist. Um unser Tagespensum zu schaffen mussten wir aber schon einmal daran vorbei laufen um dann mit dem Bus wieder zurück gebracht zu werden. Und morgen früh bringt er uns zurück, damit wir weiterlaufen können. Diese Tatsache haben wir nicht allen Kindern vorher erzählt, das hätte großes Gemecker gegeben.
In der Herberge betraten wir dann unseren Schlafsaal, sogar ein Bereich für uns, getrennt durch einen Vorhang von 200 anderen Pilger.
Hasi hatte heute Wäsche gewaschen, die wir verteilten, bis auf vier Paar Strümpfe konnte alles zugeordnet werden!
Zum Abendessen gab es Pizza, danach wurden alle Füße eingecremt und massiert. Und dann mussten wir uns auch beeilen ins Bett zu kommen, in dieser Herberge ist nämlich um 23 Uhr Schluss, da ist schlafen angesagt.
Rita, Ute, Tobi und ich setzten uns noch auf den Betten noch für einen kurzen Moment zusammen, um über den Tag zu sprechen und den morgigen zu planen, dann gingen wir zu Bett.
Und hier liege ich nun, schreibe den Blog und lausche ungefähr 20 unterschiedlichen lautschlafenden Menschen zu. Fast meditativ.....
Es war ein schöner Tag und es macht Spaß bei den Kinder immer wieder eine anderen Seite zu entdecken - in Bezug auf uns, aber ganz toll auch untereinander.
Ich freue mich auf morgen!

Die Fotos:
Die Kuhherde; anstrengende Strecke; die Brücke nach Portomarin; die Treppe in Portomarin; unser Schlafsaal; Fußmassage

Alles gut!

Guten Morgen!
Bevor wir uns heute auf den Weg machen - es ist trocken und wir sind guter Dinge - möchte ich für euch da draußen im World wide Web kurz etwas richtig rücken:
Ich berichte als Karla Kolumna zwar von "Chaosreisen", es ist aber nicht wirklich chaotisch. Es ist vieles neu für die Kinder und auch der ein oder andere Große muss sich auf die Bedingungen einstellen, aber es läuft alles gut und wir sind zufrieden!
Soweit für heute morgen, wir gehen jetzt los. Bon camino!

Dienstag, 25. September 2012

Karla Kolumna berichtet weiter von Chaosreisen

Was für ein Tag!
Dieser Tag lebt von drei parallelen Geschichten:
1. Herr Jungjohann und Lilly
2. Hasi und Rainer, der Busfahrer
3. Die Wanderer

Geschichte 1:
Herr Jungjohann und Lilly machen sich auf den Weg nach Spanien.
Mit einem Zwischenstopp auf Mallorca - wo es zwanzig Grad hatte und die Versuchung dort zu bleiben sicher groß war - flogen sie nach Santiago de Compostella (in einer Woche werden wir hoffentlich auch dort sein....)
Von dort aus machten sie sich in einem Taxi (gesponsert von Lillys Papa, auf diesem Wege vielen Dank dafür) auf - nicht nach Paris, sondern nach Mercadoiro. Es war eine abenteuerliche Taxifahrt, aber sie kamen gegen 19 Uhr an. Es war ein freudiges Aufeinandertreffen, mit Tränen in den Augen wurden wir begrüßt.
Die Mädels haben Lilly gleich in ihre Mitte genommen und mit aufs Zimmer genommen, Herrn Jungjohann wurde sein Bett gezeigt: mit den Jungs in einem Zimmer, er hat ja einiges aufzuholen.....

Geschichte 2:
Nach unserem Frühstück - in drei verschiedenen Cafés, damit es schneller geht - wartet Hasi auf Rainer. Wir sind los, alle Schlafsäcke werden im Aufenthaltsraum gestapelt, damit die Zimmer saubergemacht werden können.
Und Hasi wartet, ruft Rainer an, der aber nicht zu erreichen ist.
Was tun?
Ab 12 Uhr wird es voll in der Herberge, Hasi wird unruhig.
Dann meldet sich Rainer. Ein Missverständnis, da wir sagten, dass wir ihn heute nicht brauchen. Die Wanderer nicht, aber Hasi musste ja irgendwie weg. Am Nachmittag kamen sie dann zusammen. Zum Waschen kam Hasi nicht mehr, aber zum Einkaufen. Ein wahres Erlebnis. Nachdem sie Äpfel, Bananen, Chips und Wein gefunden hatten - das Schuhdeo war nicht zu finden - wurden Hasi und Rainer von der gesamten Familie verabschiedet, wahrscheinlich wird der Laden für den Rest der Woche geschlossen....
Danach machten sie sich auf nach Mercadoiro. Nicht wirklich einfach, dagegen war die Fahrt gestern Abend durch das Dorf ein Spaziergang... Hasi steigt aus und zirkelt den Bus auf der immer schmaler werdenden Straße. Nach hundert Metern rückwärts laufen sendet Hasi schöne Grüße an die Füße! Und an dieser Stelle muss auch einmal ein großes Lob an Rainer ausgesprochen werden! Was sagt Hasi: wenn ich meinen Busführerschein machen würde, dann bei Rainer.
Vielen Dank, wie schön, dass wir mit ABeR- Reisen unterwegs sind.
Endlich kamen auch sie an unserer Herberge an - allerdings nicht ganz bis zur Herberge, die Straße ist zu eng.
Deshalb müssen sie noch einmal weiterfahren, länger als geplant, denn an drehen ist nicht zu denken.
Als sie dann wieder vor der Herberge standen kamen wir und holten die Schlafsäcke und sämtliche Einkäufe, die Hasi getätigt hat.

Geschichte 3:
Es geht los. Es regnet, aber wir sind enorm motiviert. Niklas will endlich in die Berge, andere laufen schon nach hundert Metern an den gelben Pfeilen vorbei....
Es regnet. Die einen wollen nach Hause, die nächsten schimpfen über die Berge und bei den ersten kündigen sich Blasen an.
Nach zwei Kilometern kehren wir ein, Toilettenpause. Der Regen lässt nach, immerhin solange bis meine Hose wieder trocken ist! Wir wollen uns wieder in der ersten Bar treffen, wenn sie denn kommt. Wir liefen und liefen, es fing wieder an zu regnen und zwar nicht zu knapp. Leider hatten wir keine Karte mit, sodass wir auch nicht sagen konnten, wie lange wir noch laufen würden. Lasse wollte immer weiter, Niklas mit einem Taxi nach Hause,
Nicolae freute sich über sein neues Regencape, welches er geschenkt bekommen hat und andere sagten sie bleiben sitzen, wir könnten sie nicht zwingen weiter zu gehen. Trotzdem war die Devise die Kinder am Läufen zu halten, stehenbleiben wäre viel zu kalt gewesen. Bei Kilometer 99,5, kam die nächste Bar. In drei Gruppen hatten wir uns aufgelöst, so dass wir nacheinander ankamen und bestellen konnten und die Bedienung nicht völlig geschockt war. Es gab heißen Kakao und Tee, eine heiße Suppe vorweg und Fleisch mit Pommes. Langsam kamen die Lebensgeister zurück und wir waren unendlich stolz auf die Kinder. Denn ich stellte fest, dass wir schon 13 Kilometer unterwegs waren! Das hieß es waren nur noch fünf zu bewältigen, ein Spaziergang!
Ganz so entspannt war es dann doch nicht, da es immer noch regnete waren die Wege überspült, mit großen Pfützen durchzogen, so dass es für manche doch eine Herausforderung wurde.
Endlich in der Herberge angekommen mussten alles aus ihren Klamotten, unter die heiße Dusche und in die Wechselkleidung. Leider war auch diese durch den starken Regen bei manchen durchnässt, aber die Kinder haben sich gegenseitig ausgeholfen. Gegen sieben kam dann der Bus an. Leider konnte er nicht bis zur Herberge fahren, so dass wir wieder bis Zug Hauptstraße, den Weg zurück, den wir gekommen waren, um unsere Schlagsäcke zu holen.
Und dann kamen auch Herr Jungjohan und Lilly an, das war ein sehr schöner rührender Moment.
Nun sind wir endlich vollzählig!

Hier kommen die drei Geschichten zusammen. Nachdem alle geduscht und ihr Betten bezogen haben gingen wir in zwei Schichten rüber in die Bar zum Essen. Es gab Nudeln mit Bolognesesoße, was auf große Gegenliebe stieß. Danach ging es aber auch schnell ins Bett, morgen soll ex ja weitergehen. Nach Ansicht mancher Kinder mit dem Bus, aber die werden wir schon überzeugen!
Wir Großen wollen uns noch zusammensetzen um den morgigen Tag zu besprechen. Leider wird uns gesagt, dass das Kaminzimmer um halb elf schließt. Dank Frau Bothe - sie kann als einzige wirklich Spanisch, - dürfen wir uns aber noch in einem anderen Raum zusammen setzen.
Wie sich rausstellt die Wäschekammer, ungeheizt, aber trocken.
Ein langer Tag, mit viel Lob an die Kinder, aber auch viel Freude an ihnen, an uns und an dieser Reise geht zu Ende. Allerdings auch mit der Feststellung, dass wir morgen eine Strecke von 17,5 Kilometern vor uns haben - mit einer Regenwahrscheinlichkeit von 30 Prozent..... Wir hoffen das Beste!
Nun wünsche ich euch eine gute Nacht, es ist spät(zwei Uhr), und freue mich auf morgen!

Die Fotos(leider nicht in chronologischer Reihenfolge, dass es von hier nicht möglich):
Die Stimmung ist gut - trotz Regen;
die ersehnte Herberge; es geht, gut eingepackt, los!; endlich eine Bar zum Wärmen; immer weiter; immer noch gute Stimmung!; eine Flussfahrt für die Füße (O-Ton Nicolae); Besprechung in der Wäschekammer