Mittwoch, 26. September 2012

Etappe 2

Wir sind losgegangen gegen elf Uhr, eigentlich zu spät, da wir von gestern aber noch so viel nasse Wäsche hatten, die wir sortieren mussten ging es nicht schneller.
Es gab zum Frühstück wieder Toast mit Butter und Marmelade oder ein Schokocroissant. Man gewöhnt sich langsam daran.
Nach dem Frühstück haben wir also die Wäsche sortiert, stiegen in unsere nassen Wanderschuhe und brachten die Schlafsäcke zum Bus. Bereits nach den ersten 100 Meter kam von Max Hauser die Ansage: ich kann nicht mehr!
Na, das kann ja ein heiterer Tag werden. Wir versammelten uns vor der Herberge, die Pilgerausweise wurden gestempelt und los ging's. Das Wetter gut, bewölkt, aber mit einem Stück blauem Himmel zwischendurch. Gleich nach der ersten Kurve kam uns eine Kuhherde auf der Straße entgegen. Ansonsten trafen wir nur viele Pilger. Wir hatten fünf Kilometer vor uns bis zum ersten Stopp in Portomarin. Eine schöne Strecke, sehr beeindrucken das letzte Stück über eine ganz schön hohe Brücke und mit 46 Stufen hinauf zur Stadt. Es gab eine kurze Trinkpause, Stempel und weiter ging es nach Gonzar. Diese sieben Kilometer zogen sich gaanz schön hin..... Das Wetter wurde immer schöner, mal ein wirklich kurzer Nieselschauer, ansonsten machte sich immer mehr die Sonne breit. Vorne weg die schnelle Truppe mit Lasse, Laura, Pamela und Leo. Hinten Maxi. Dazwischen mischt es sich nach Lust und Kraft. Nach vielen Überredungskünsten bei dem einen oder der anderen, mit einigen Schmerzen im Rücken und den ersten Blasen, aber auch mit hochmotivierten Kindern (Niclas, für mich warst du heute das Kind des Tages) erreichten wir Gonzar und stärkten uns. Eine kleine Delegation ist danach noch fünf Kilometer weiter gewandert, bis nach Ventas de Naron.
Und gerade als wir zur Straße hochkamen kam auch der Bus, um uns einzusammeln, nachdem er die anderen in Gonzar eingesammelt hatte. Heute war es nämlich so, dass unsere Herberge in Portomarin ist. Um unser Tagespensum zu schaffen mussten wir aber schon einmal daran vorbei laufen um dann mit dem Bus wieder zurück gebracht zu werden. Und morgen früh bringt er uns zurück, damit wir weiterlaufen können. Diese Tatsache haben wir nicht allen Kindern vorher erzählt, das hätte großes Gemecker gegeben.
In der Herberge betraten wir dann unseren Schlafsaal, sogar ein Bereich für uns, getrennt durch einen Vorhang von 200 anderen Pilger.
Hasi hatte heute Wäsche gewaschen, die wir verteilten, bis auf vier Paar Strümpfe konnte alles zugeordnet werden!
Zum Abendessen gab es Pizza, danach wurden alle Füße eingecremt und massiert. Und dann mussten wir uns auch beeilen ins Bett zu kommen, in dieser Herberge ist nämlich um 23 Uhr Schluss, da ist schlafen angesagt.
Rita, Ute, Tobi und ich setzten uns noch auf den Betten noch für einen kurzen Moment zusammen, um über den Tag zu sprechen und den morgigen zu planen, dann gingen wir zu Bett.
Und hier liege ich nun, schreibe den Blog und lausche ungefähr 20 unterschiedlichen lautschlafenden Menschen zu. Fast meditativ.....
Es war ein schöner Tag und es macht Spaß bei den Kinder immer wieder eine anderen Seite zu entdecken - in Bezug auf uns, aber ganz toll auch untereinander.
Ich freue mich auf morgen!

Die Fotos:
Die Kuhherde; anstrengende Strecke; die Brücke nach Portomarin; die Treppe in Portomarin; unser Schlafsaal; Fußmassage

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